Buchtipp

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Dem Geheimnis des Lebens auf der Spur

Von Burkhard Budde

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DEM GEHEIMNIS DES LEBENS AUF DER SPUR

Tipp für meine Freunde und Wegefährten sowie für Besucher meiner Homepage: Ein neues Heft von mir mit dem Titel „Dem Geheimnis des Lebens auf der Spur, Parabeln und Figuren“ ist erschienen.

Die 19 Parabeln und Figuren holen den Leser aus seiner Lebenswirklichkeit ab, nehmen ihn in neue Denk- und Erfahrungshorizonte mit und regen zum Nachdenken sowie und zum Dialog ein. Die Texte wollen ohne moralischen Zeigefinder und ohne ideologischem Schwert einen Zugang zu humanen und christlichen Quellen des Lebens eröffnen. Nach einzelnen Texten gibt es die Möglichkeit persönlicher Notizen.

Das Buch eignet sich zur eigenen Lektüre, aber auch als Geschenk für Freunde, Verwandte und Bürger, die auf der Suche nach Tiefgang und Sinn in ihrem Leben sowie nach dem Geheimnis des Lebens sind.

Wer Interesse hat, kann es für fünf Euro pro Exemplar (plus Versandkosten) unter folgendem Link bestellen: 

https://www.ebay.de/itm/226514455419?mkcid=16&mkevt=1&mkrid=707-127634-2357-0&ssspo=WeqteE54Qze&sssrc=4429486&ssuid=WeqteE54Qze&var=&widget_ver=artemis&media=COPY

 Über eine Weiterempfehlung würde ich mich sehr freuen.

Silvester

Silvester

Auf ein Wort

Hals- und Beinbruch

Von Burkhard Budde

Quadriga vom Braunschweiger Schloss von Jörg Scheibe aus Braunschweig

Hals- und Beinbruch!

Zum Jahreswechsel wünschen sich viele Menschen „Einen guten Rutsch“. Und könnten damit  „Eine gute Reise“ im Auge haben. Andere sagen fröhlich „Prosit“. Und könnten damit „Dein Leben möge gelingen“ oder „Neues Jahr, neues Glück“ meinen. Für wieder andere gehört zu Silvester The same procedure as last year: Immer dasselbe Spektakel, derselbe Zirkus, dieselbe Träumerei.

Wahrsager und Propheten mit Kristallkugeln, Karten und Pendeln haben Hochkonjunktur, obwohl – realistisch gesehen – ein Münzwurf ausreichen würde. Feuerwerke, Kracher und Raketen mit vollem Farbenspektrum, Funken und Blitzen sollen das neue Jahr begrüßen und böse Geister vertreiben, obwohl die Mächte der Finsternis–  realistisch gesehen – in den Kriegen und Konflikten nicht daran denken, sich vertreiben zu lassen und zerstörerisch präsent bleiben.

Miesepeter und Spaßbremser in Pantoffeln der Moral, in Stöckelschuhen der Besserwisserei oder in Sandalen der Gleichgültigkeit wenden sich ab, obwohl viele von ihnen heimlich und ohne eigene Kosten das Feuerwerk anderer genießen, das – genauer betrachtet – sowohl die „schöne Vergänglichkeit“ als auch „spontane Lebensfreude“ symbolisiert. Bei gefährlichen und unverantwortlichen Ausschweifungen gerät allerdings nicht nur die Symbolik, sondern auch die Vernunft vollkommen aus dem Blick.

Vieles ist am Jahreswechsel ambivalent und widersinnig; die Oberfläche kann jedoch auch auf einen versteckten Sinn in der unbekannten Tiefe hinweisen. Nicht ohne Grund hat der Monat Januar seinen Namen von Janus, dem zweiköpfigen Gott: Rückblick und Ausblick lassen sich nicht einfach trennen. Sie bilden eine dynamische Einheit. Menschen können im Strom des Lebens zwar rückwärts blicken, werden jedoch gleichzeitig in eine Zukunft getrieben, die unberechenbar ist sowie stets Spuren neuer Vergangenheiten hinterlässt.

Dennoch kann im flüchtigen, schnellen und schnelllebigen sowie wechselhaften Strom des Lebens – wenigstens für eine kurze Zeit – Silvester den Besuch einer kleinen Insel bedeuten, um nicht unterzugehen. Wir brauchen solche Inseln, neuen Mut und Zuversicht, neue Kraft und gute Vorsätze, die zu konkreten Hauptsätzen werden können.

Eine besondere spirituelle Insel ist der Glaube an Gott, der den Strom des Lebens geschaffen hat, und in allen Stürmen des Lebens seine tragende und erneuernde Hilfe verspricht. Wer seiner Wirkmächtigkeit durch den Geist Christi – dem Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit – vertraut, in seinen eigenen begrenzten Möglichkeiten Gott selbst unmögliche Möglichkeiten zutraut, der wird mit neuem unsichtbarem festen Schuhwerk ausgestattet, das Halt, Schutz und Sicherheit schenkt. Der kann leichter bei aller Begeisterung zu Silvester einen coolen Kopf behalten, um nicht auf die Nase zu fallen.

Der wünscht seinem Nächsten vielleicht auch „Hals- und Beinbruch!“ – im Sinne des jiddischen Segenswunsches Glück und Segen zum Neuen Jahr. Und an jedem neuen Tag, den Gott schenkt.

Burkhard Budde

Frieden in Freiheit

Frieden in Freiheit

Auf ein Wort

Fest des Friedens in Freiheit

Von Burkhard Budde

Auf ein Wort

Fest des Friedens in Freiheit 

Ein Anlass kann ein Türöffner zum bewussten und vertieften Erleben sein. Wer den außeralltäglichen Anlass einer Feier ignoriert, braucht sich über einen Drehtüreffekt nicht zu wundern: Er besucht die Feier ohne „Grund“. Und verlässt sie ohne „Sinn“, ohne einen „Überschuss an Bedeutung“ für den Alltag.

Jeder Gast einer Feier ist deshalb gut beraten, den Anlass der Feier nicht zu vergessen, sondern ihn mit zu bedenken: Zum Beispiel bei einer Geburtstagsfeier das Geburtstagskind, bei einer Hochzeitsfeier das Brautpaar, bei einer Konfirmation den Konfirmanden, bei einem Firmenjubiläum den Firmengründer, wobei jede Feier ihren besonderen Charme und persönliche Note haben kann.

Viele Feiern jenseits von Überraschungspartys sind mehr als eine zweckfreie Auszeit vom Alltag, als eine heiße Schlacht am kalten Buffet, als ein schönes Wiedersehen von alten Freunden, als ein nützliches Kennenlernen von fremden Personen, als eine Stärkung der Gemeinsamkeiten einer bunten Gemeinschaft, auch mehr als ein Aushalten von unangenehmer sowie stressiger Langeweile und dicker sowie bedrohlicher Luft.

Und wenn Geburtstagskind, Brautpaar, Konfirmand, oder Geschäftsführung bei „ihrer Feier“ durch Abwesenheit glänzen, dann fehlt der Dreh- und Angelpunkt der Feier, die faszinierende Perle in der Ringfassung.

Wenn der Duft von Weihnachten in der Luft liegt, „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder „Last Christmas“ eine Gänsehaut auslösen, der Lichterglanz und die Dekoration auf Weihnachtsmärkten die Seele berühren, der Glühwein und die Bratwurst Menschen ins Gespräch und zum Lachen bringen, dann gibt es viele Gründe, zur Besinnung zu kommen und über den Anlass des Weihnachtsfestes nachzudenken.

So fragt ein Agnostiker, für den die Existenz eines übernatürlichen Wesens nicht beweisbar ist, aber aufgeklärt leben will, in einem offenen Gesprächskreis: „Warum feiern Christen Weihnachten?“ Und ein kritischer Andersgläubiger, der stets auf der Suche nach dem Geheimnis des Lebens ist, ergänzt: „Was ist der eigentliche Anlass dieses Weihnachtstrubels?“ Mit der Antwort „Weihnachten ist die Geburtstagsfeier Jesu Christi“ wollen sich beide nicht zufrieden geben. Also versucht der Christ, seinen Glauben an die „Menschenfreundlichkeit Gottes“ sprach- und dialogfähig zu machen: Gott sei für ihn kein besonderer Gegenstand, auch keine Sondererfahrung, wohl aber ein Menschenfreund, der eine Beziehung zu ihm eingehe und sein bedürftiges Leben, seine Tränen, aber auch sein Lachen, mit ihm ungeheuchelt teile. Woher er das wisse? „Aus eigener Erfahrung, die ich im Lichte der biblischen Botschaft von Jesus Christus persönlich deute“, antwortet er.

Die Geburt dieses Menschenfreundes, der ohne Hass, Gewalt, Betrug und Täuschung lebte, sowie sein späterer Kreuzestod mit der Auferstehungsbotschaft sei auch heute noch der eigentliche Anlass, jenseits von Konsum und Kommerz und in allen Zweifeln und Ängsten Weihnachten zu feiern.

Und wenn diese Tür durch eine Feier mit gelebter biblischer Botschaft auch nur einen Spalt geöffnet wird, fällt Licht in die Finsternis der Welt, indem Menschen sich motivieren und inspirieren lassen, selbst zu Menschenfreunden zu werden und sich für Frieden in Freiheit einzusetzen.

Burkhard Budde

Chancenlose Liebe?

Chancenlose Liebe?

Auf ein Wort

Chancenlose Liebe

Von Burkhard Budde

Auf ein Wort

Chancenlose Liebe? 

Können wir auf die „Liebe“ pfeifen? Weil sie keine Chance gegenüber einem Tyrannen hat, dessen Untertanen nicht aus der Reihe, sondern nach seiner Pfeife tanzen sollen. Ist die Liebe machtlos gegenüber dem Instrumentenkasten großer und kleiner Tyrannen, die mit Drohungen und Erpressungen, Beleidigungen und Erniedrigungen arbeiten, aber auch die Moralkeule schwingen können oder mit Zuckerbrot und Peitsche andere gefügig machen wollen.

„Besonders in der Adventszeit, in der ich mich auf das Fest der Liebe und der Familie vorbereite,“ berichtet eine Frau, „leide ich unter der Lieblosigkeit meiner Tochter, die mir ständig Vorwürfe macht, wohl eifersüchtig auf ihren Bruder ist und den Kontakt zu meinen Enkelkindern verhindert.“ Ihr würden immer wieder neu die alten Kamellen aufgetischt. Oder ein Mann erzählt, dass wegen Erbstreitereien in der Familie Funkstille herrsche. Das Klima sei wegen des „lieben Geldes“ vergiftet, das Tischtuch zu seinen Verwandten endgültig zerschnitten. Er werde im kleinsten Kreis Weihnachten feiern, fügt er frustriert hinzu. Und eine andere Person, die politisch interessiert ist, meint: „Für mich ist Putin ein Tyrann, der die Liebe durch seine Herrschafts- und Besitzansprüche sowie seinem brutalen Angriffskrieg tötet.“ Er könne sich auf das Fest der Liebe nicht freuen.

Ist das bevorstehende Fest der Liebe in solchen oder ähnlichen Situationen nur ein kommerzielles Geschäft, um mehr und anders zu konsumieren, hohles Gerede von Träumern, die sich in ihre scheinbar heile Welt flüchten, eine fromme Droge, die bestehende Konflikte betäubt oder nur eine gutgemeinte Illusion, die an jedem Ort und zu jeder Zeit in Hass umschlagen kann?

Aber gibt es wahre Liebe ohne Zuversicht?

Manchmal fühlt sich die Liebe wie eine Schnecke an, die kaum von der Stelle kommt; wie eine Schildkröte, die nicht aus ihrem Versteck hervorkommt; wie ein Reh, das nur kurz gesehen wird, dann aber wieder in Windeseile im Tyrannen- Dickicht der Konflikte und Streitereien verschwindet.

Dennoch wissen Liebende, dass zur Liebe nicht nur begründetes Vertrauen und Verantwortung füreinander gehören, sondern auch die Freiheit zur Vernunft und zum Warten können. Denn wer kann einen erwachsenen Menschen – geschweige denn einen Tyrannen – ändern, wenn der sich in seinem Denken, Fühlen und Verhalten nicht selbst ändern will? Die Kommunikation um jeden Preis und zum falschen Zeitpunkt macht keinen Sinn, sondern wird nur als Kniefall vor der Würdelosigkeit missverstanden. Dann würden Besserwisserei und Rechthaberei, Größenwahn und Ichsucht wie Mühlsteine am Adventskranz hängen bleiben.

Aber man kann ja einen mutigen Brief schreiben, vielleicht mit dem Inhalt: „Ich akzeptiere, auch wenn es mir schwer fällt, dass Du keine Gemeinschaft mit mir haben willst, dass wir unterschiedliche Wahrnehmungen und Meinungen haben. Und doch sollst Du wissen, dass meine Tür für eine Aussprache auf Augenhöhe und im gegenseitigen Respekt, für Versöhnung und Liebe offen bleibt.“ Wenn ich die biblische Botschaft richtig verstehe, käme in einem solchen menschlichen „Liebesbrief“ etwas von einem bereits verschickten göttlichen Liebesbrief zum Leuchten. Und keiner müsste auf diese zuversichtliche Liebe „pfeifen“.

Burkhard Budde

Hoffnung

Hoffnung

Auf ein Wort

Hoffnung

Von Burkhard Budde

Adi Holzer, Engel an der Altarwand der Fliedner Kirche, Braunschweig 1987

Auf ein Wort

Auf Hoffnung verzichten? 

Passen Feiern noch in die Landschaft? Oder sollte man lieber auf Advents- und Weihnachtsfeiern mit biblischer Botschaft verzichten? 

Die Schlange und der Schwan diskutierten. 

Der Schwan hatte Angst, dass sein schönes weißes Kleid schmutzig werden könnte. Er beruhigte sein Gewissen: „Jedes Jahr die gleiche Leier – langweilig und lebensfremd“. Die reine Botschaft werde nur befleckt, wenn man sich offen zu ihr bekenne. Es sei besser, flüsterte sie der Schlange ins Ohr, mit einem kalten Herzen einen kühlen Kopf zu bewahren als mit einem heißen Herzen auf verschlossene Ohre zu stoßen und enttäuscht zu werden. Sie bewahre die Botschaft der Liebe Gottes lieber in ihrem Herzen, wo sie hingehöre und geschützt bleibe. 

Zunächst fand der Schwan bei der Schlange offene Ohren, die zischte: „Vielleicht hast du recht“. Bei den vielen Ks – und sie nannte Kriege und Katastrophen, aber auch Krankheiten und Konflikte – sei Reden Silber und Schweigen Gold. Denn wie sei es zu verantworten, in der eiskalten Finsternis von Licht und Wärme zu sprechen, wenn brutale Gewalt und zunehmender Hass, abgestumpfte Gefühlslosigkeit und stupide Gleichgültigkeit alles andere übertöne und den Takt angebe? 

Aber dann dachte die Schlange weiter, sehr weit. Sie blickte gen Himmel und sah dunkle Wolken am Himmel – ein bedrohliches Spektakel, ein Vorspiel auf ein Gewitter oder Unwetter. 

Auch der Schwan zuckte zusammen, verließ fluchtartig sein Gewässer, auf dem er majestätisch und besonnen seine Kreise gezogen hatte, ins nahegelegene Gelände, watschelnd und sehr unbeholfen, schnatternd und gurgelnd. 

Doch jetzt schien die Stunde der Schlange gekommen zu sein, die sich zwar häuten konnte, aber gar nicht so falsch war, sondern aufrichtig und aufgeklärt die Verbindung zwischen Erde und Himmel halten und ihre Mitwelt beschützen wollte: „Sei vernünftig. Die Wolken bleiben nicht an ihrem Ort; sie verschwinden wieder. Und das Gewitter auch“, rief sie dem Schwan zu. 

Doch erst als es wirklich regnete und stürmte kam es zur Geburt neuen Denkens: Ohne Hoffnung auf Veränderung können Stürme des Lebens nicht ertragen werden. Und ohne Geburtstagskind bleibt eine Geburtstagsfeier hoffnungs- und seelenlos, entdeckten beide Kreaturen. 

Und beide hörten genau hin und vernahmen die Botschaft des Engels in ihren Herzen und bewegten sie in ihren Köpfen – eine Botschaft nicht eines Unschuldsengels, auch nicht der eines Racheengels, sondern eines Erzengels, der als Bote zwischen Himmel und Erde der ganzen Welt verkündete: „Fürchte dich nicht. Gott liebt diese Welt – trotz allem. Und auch Dich – wie Du bist. Trag in diese dunkle Welt ein Licht – in Würde und Freiheit nach Deinen Möglichkeiten“. 

Und Schwan und Schlange beschlossen, eine weihnachtliche Feier mit Form und Format, mit Würde und Sinn, mit Stimmen von Engeln, die den Himmel öffnen und den eigenen Horizont vertiefen und erweitern, zu begehen, da sie auch und gerade in stürmischen Zeiten nicht auf Zuversicht und Liebe verzichten wollten. Denn „Euch ist heute der Heiland geboren.“ 

Burkhard Budde