Neues Buch

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Moment mal

Neues Buch „Spuren gelebter Liebe“

Von Burkhard Budde

Neues Buch „Spuren gelebter Liebe“

Was fördert den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt? Diese Frage wird immer wichtiger angesichts von zunehmender Zersplitterung und Polarisierung sowie von abgeschotteten Lebenswelten und Erfahrungsräumen. Aber auch ein allgemeiner Autoritätsverlust und ein Egozentrismus stärken eine gedankenlose Ahnungslosigkeit, die sich zu einer gefährlichen Überheblichkeit entwickeln kann und sich gegenüber neuem Wissen verschließt.

Das Geheimnis eines bewussten und erfüllten Lebens liegt nicht nur in der Achtsamkeit, im Mitgefühl, im Perspektivenwechsel, sondern auch in denkenden Suchbewegungen, die eine kritische und differenzierte Analyse sowie eine eigene und unabhängige Meinung ermöglichen, ohne den emotionalen Blick zu vernachlässigen.

Ohne dass „Sapere aude“ der Aufklärung – ohne den „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ – kann es keine geistigen, seelischen und sozialen Entwicklungen geben. Und die aufgeklärte Vernunft braucht die Liebe, um belebt zu werden, den Blick weiten zu können, Sinn zu erfahren und vor allem menschlich, aber nicht schwärmerisch oder dumm zu bleiben.

Das neue Buch „Spuren gelebter Liebe“ von Burkhard Budde will Mut machen, das Versprechen der Liebe in unterschiedlichen Situationen und die Spuren der Liebe im Alltag sowie in Grenz- und Krisensituationen kritisch zu bedenken. Der Sammelband der Kolumnen des Autors „Auf ein Wort“ (Wolfenbütteler Schaufenster) und „Moment Mal“ (Westfalen-Blatt) sowie die zusätzlichen Texte wie „Christliches Menschenbild“, „Zehn Gebote“ und „Seligpreisungen“ holt den Leser aus seiner Lebenswirklichkeit ab und lädt ihn ein, über Inhalte der christlichen Botschaft nachzudenken und sich eine eigene Meinung zu bilden. Nicht der pädagogische oder moralische Zeigefinger wird gehoben, wohl aber kann sich der vorbehaltlose sowie offene Leser mit spirituellen Fingerzeigen auseinandersetzen.

Gelebte und allumfassende Liebe im Horizont des christlichen Glaubens ist nicht nur ein Ewigkeitsversprechen, nicht eine schöne Zutat, sondern eine umfassende Tat, eine Kraft in der gesellschaftlichen Vielfalt, die Menschen miteinander verbindet und versöhnt, neues Leben schafft, trägt und erneuert. 

Spuren gelebter Liebe

25 Mutmacher

Burkhard Budde

Paperback 110 Seiten

Verlag: Books on Demand

Preis 11,99 Euro

Das Buch kann im Internet, aber auch in jeder Buchhandlung in Deutschland bestellt werden.

Zweites Gebot

Zweites Gebot

Moment mal

An Gott glauben?  (Zweites Gebot)

Von Burkhard Budde

 

Auf ein Wort

An Gott glauben? (Zweites Gebot) 

Zehn Lebensperspektiven begründen das Zusammenleben, stärken den Zusammenhalt und erneuern das Zusammenbleiben: Die Zehn Gebote gehören zur einheits- und sinnstiftenden Schatzkammer von Juden und Christen. Sie sind jedoch auch eine Einladung an Andersdenkende, in den Raum des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe einzutreten, um neue Entdeckungen sammeln zu können –  vielleicht auch ein glückseliges Leben in der letzten Geborgenheit bei Gott und in der Verantwortung vor Gott und dem Nächsten.

Die zweite Perspektive:

Du sollst außer mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Götzenbild anfertigen.

Nur an einen Gott glauben und dir nicht vorstellen, wie er aussieht?

Weil Gott will, dass Menschen ihm als ewige Quelle allen Lebens vertrauen.

Dein Leben wird beseelt, gewinnt Sinn und Liebe, wenn Gott mehr ist als deine Vorstellung von ihm. Gott sprengt alle Bilder, die du von ihm machst sowie alle Gedanken über ihn. Er will auch in deinem Leben der Freie und Souveräne bleiben, um dir selbst in tiefen Tälern oder festgefahrenen Sackgassen deines Lebens neue Perspektiven aufzuzeigen und neue Wege zu ebnen. 

Aber wer sind diese „anderen Götter“, die offensichtlich im Wettbewerb um mein Herz mit dem „einen Gott“ stehen? Sind es mächtige Strippenzieher, die unsichtbar sind, aber den Ton in meinem Leben angeben wollen? Einflussreiche Marionettenspieler, die mich wie eine Puppe je nach Situation gerne springen oder liegen lassen, ohne dass ich Widerstand leisten kann oder will? Große Zampanos, denen ich mich freiwillig ausliefere, indem sie mir das Gesetz des Handels aus der Hand nehmen, weil sie mir viel Geld und Erfolg, Ruhm und Glück versprechen? Menschliche Wölfe, die brutal übereinander herfallen, wenn es gilt, die Beute zu verteilen?

Oder sind es leidenschaftliche Götzen in mir, die aus Freude tiefe Trauer machen können, aus Wut brutale Gewalt, aus Ekel hartherzige Abneigung, aus Furcht kopflose Panik, aus Verachtung gleichgültigen Hochmut, aus Trauer schmerzhafte Bitterkeit, aus Überraschung gestresste Unsicherheit?

Und wer ist dieser „eine Gott“, der keine Konkurrenz duldet? Nach den Erfahrungsberichten der Bibel ist er allein heilig, nicht wie ein Götze endlich, vergänglich, zerbrechlich. Er handelt als Freier und befreit Unfreie – im Gegensatz zu „Götzen“, die den Menschen, der sie anbetet, versklaven, entmündigen und entmenschlichen. Dieser lebendige Gott, der den Menschen geschaffen und ihm unverlierbare Würde geschenkt hat, ist dem Menschen in allen Grauzonen des Lebens nah, in seinen Warum-Fragen, Sorgen und Nöten – um schwarze Löcher wie Verzweiflung und goldene Käfige wie Schwärmerei im Vertrauen auf Sinn im Unsinn, auf Macht in der Ohnmacht aushalten, vielleicht auch überwinden zu können. Dieser eine Gott ist wie ein guter Hirte, barmherzig und gerecht, aber auch verteidigungsbereit und solidarisch – oder im Fluss des Lebens wie eine ewige Quelle, die nicht immer sofort sichtbar, aber als Quelle neuen Lebens im Glauben, in Hoffnung und Liebe erfahrbar ist.

Burkhard Budde

Erstes Gebot

Erstes Gebot

Moment mal

Lebensperspektiven

Von Burkhard Budde

Zehn Lebensperspektiven

(Erstes Gebot)

Zehn Lebensperspektiven begründen das Zusammenleben, stärken den Zusammenhalt und erneuern das Zusammenbleiben: Die Zehn Gebote gehören zur einheits- und sinnstiftenden Schatzkammer von Juden und Christen. Sie sind jedoch auch eine Einladung an Andersdenkende, in den Raum des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe einzutreten, um neue Entdeckungen sammeln zu können –  vielleicht auch ein glückseliges Leben in der letzten Geborgenheit bei Gott und in der Verantwortung vor Gott und dem Nächsten.

Die erste Perspektive in jüdischer Lesart lautet:

Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat.

Gott als Herrn und Befreier aus Ägypten anerkennen?

Eine mögliche Antwort ist:

Weil Gott will, dass Menschen ihm als zuverlässigen Wegbereiter vertrauen.

Dein Leben wird beseelt, gewinnt Sinn und Liebe, wenn Gott dich von den Fesseln entwürdigender Abhängigkeiten befreit. Gott will dich durch Täler und über Höhen begleiten. Er bietet dir seine unsichtbare, aber erfahrbare Gemeinschaft an. Er schenkt dir Orientierung und Schutz, Mut und Zuversicht sowie Kraft und Möglichkeiten zum Weitergehen in den weiten Raum neuen Lebens. 

Aber wie kann ich diesen Gott wann und wo in meinem Leben erfahren?

Im stillen Gebet im stillen Kämmerlein? Im Gottesdienst in einer Kirche im Hören auf Gottes Wort oder in der singenden Gemeinschaft? In der kritischen Auseinandersetzung in der Schule über Gottes- und Menschenbilder? Im meditativen Nachdenken in der freien Natur über den Schöpfer und die Schöpfung sowie über seine Geschöpfe und seinen Willen? Im Erleben christlicher Werte wie Nächstenliebe und Zivilcourage am Arbeitsplatz oder an anderen Orten? Oder auch beim Lesen eines Denkanstoßes oder einer Andacht in einer Zeitung?

Menschen, so biblische Berichte, die in ihrer geistigen und seelischen Obdachlosigkeit oder in ihren sozialen und körperlichen Ketten die Begegnung mit dem lebendigen Gott der biblischen Geschichte aufrichtig suchen, werden von Gott selbst mit seiner begleitenden Gegenwart beschenkt.

Damalige und heutige Menschen, die offen sind für solche Erfahrungen, können die Gewissheit der befreienden und versöhnenden göttlichen Nähe nicht machen oder erklären, nicht herbeizaubern oder beweisen, da das Geschöpf nicht Schöpfer ist und Gott frei und souverän bleibt. Wohl aber kann das menschliche Abbild des göttlichen Urbildes die Geburt des Ruhens in Gott erleben, einen Lichtstrahl des ewigen Friedens in der Dunkelheit des menschlichen Unfriedens. Dieses Geheimnis eines Gottsuchenden und Gottvertrauenden bleibt ein persönliches Erlebnis, weil Gott viele Möglichkeiten kennt, Menschen zu begegnen.

Gläubige jedoch, die sich zu Gott als ihren Herrn und Befreier in Wort und Tat bekennen, müssen keine Schwärmer oder Moralisten werden, keine Supermenschen oder Sondermenschen. Denn in ihrer freiwilligen Bindung an den Willen des lebendigen Gottes verfügen sie über keine Fesseln, mit denen sie andere bevormunden oder erziehen, das selbstständige und unabhängige Denken und Handeln verhindern wollen. Die von Gott Befreiten können vielmehr der Freiheit anderer in Würde, Liebe und Verantwortung vor Gott und dem Nächsten weiten Raum geben.

Fortsetzung folgt.

Burkhard Budde

Veröffentlicht in der Kolumne „Auf ein Wort“ des Wolfenbütteler Schaufensters am 17.9. 2023

Zehn Gebote

Zehn Gebote

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Religion Privatsache?

Von Burkhard Budde

Auf ein Wort

Ist Religion Privatsache? 

Jeder Mensch, der sein Leben würdevoll und selbstbestimmt gestalten will, braucht Schutz, Halt und Orientierung, auch Chancen und Perspektiven.

Es gibt jedoch Räume und Bedingungen, die auf dem Weg zu einem gelingenden Leben gefährlich werden können; zum Beispiel:

Marktplätze, auf denen sich Menschen nicht mehr sicher bewegen können und wo sie den Überblick und Durchblick verlieren.

Dschungel, in dem das Recht des Stärkeren, rücksichtslose Ellenbogen und versteckte Fußtritte, ein heuchlerisches Maskenspiel, lautstarke Minderheiten und eiskalte Interessengruppen das Sagen haben.

Blasen, in denen selbstständiges Denken und unbequeme Wahrheiten unerwünscht und nur Gleichgesinnte und Jasager willkommen sind. Und außerhalb der Echokammern Andersdenkende mit der Moralkeule auf Linie gebracht werden sollen.

Angesichts der vielen Irrungen und Wirrungen, der Polarisierungen und Fragmentierungen kann dem einzelnen Menschen, der sich häufig in unterschiedlichen Räumen mit verschiedenen Rollen bewegt, wohl nur ein eigenes Rückgrat weiterhelfen, um dem Zeitgeist auf Augenhöhe begegnen zu können und nicht von ihm beherrscht zu werden.

Aber wie gewinnt ein Mensch diese Grundhaltung im Haus seines Lebens mit den vielen Räumen?

Ein kluger Mann empfiehlt „politische Bildung“ und die Orientierung an der demokratischen Verfassung, die ein inhaltliches Grundgerüst des sozialen Zusammenlebens darstelle und in alle Bereiche der liberalen Gesellschaft hineinstrahle. Aber reicht ein allgemein politisches Gerüst beim Hausbau aus, ist es enkeltauglich?

Ein anderer kluger Mann schlug zusätzlich eine „religiöse Bildung“ vor, um die geistige Hausordnung, aber auch das Fundament, das Miteinander und Füreinander, positiv zu beeinflussen. Sofort gab es Widerspruch: Religion sei Privatsache. Und im Namen von Religionen wäre schon viel Porzellan zerschlagen worden. Basta!

In der Tat zeigt die Geschichte der Religionen schlimme Missbräuche und viel Zerstörerisches. Und auch in der Gegenwart gibt es schlimme Missbräuche und Instrumentalisierungen, eklatante Unwissenheit und gefährliche Gleichgültigkeit, Vorurteile und Verletzungen. Und es geht – wie so häufig im Leben – auch um Macht und Interessen, Anerkennung und Geld.

Aber soll ein Mensch deshalb die Augen vor Religionen mit lebensdienlichen Absichten verschließen, weil ihm Sand in die Augen gestreut werden kann, Steine in den Weg gelegt werden oder weil brutal und fanatisch mit Steinen geworfen wird?

Wenn eine Religion aus dem öffentlichen Raum – zum Beispiel der ordentliche Religionsunterricht in Schulen – verdrängt würde, dann kann – so die Erfahrung in anderen Ländern – ein Leerraum entstehen, in dem einseitige und fanatische Interpretationen von Religionen eindringen, die ihr Unwesen in Hinterzimmern treiben, nicht selten zu Lasten der missverstandenen oder missbrauchten Religion selbst, vor allem zum Schaden von Menschen und der Gesellschaft.

Wichtig sind deshalb ein mündiger und aufgeklärter Umgang sowie eine kritische und verantwortungsbewusste Auseinandersetzung mit Religionen in der Öffentlichkeit, eine religiöse Bildungsoffensive.

Dazu zählen die Zehn Gebote als aktuelle Lebensperspektiven, die ich in den folgenden Kolumnen thematisieren werde, weil sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus der Tiefe des spirituellen Denkens in die Breite des verantwortungsbewussten Handelns stärken können.

Burkhard Budde

Veröffentlicht in der Kolumne „Auf ein Wort“ des Wolfenbütteler Schaufensters am 10.9.2023

 

Rückbesinnung erforderlich

Rückbesinnung erforderlich

Moment mal

Rückbesinnung erforderlich

Von Burkhard Budde

Rückbesinnung erforderlich

F.A.Z. Leserbrief über staatliche Bürokratie 

Nur wer von seiner Aufgabe überzeugt ist, kann andere Menschen überzeugen. Und nur wer –worauf Reinhard Müller überzeugend hinweist – das eigene Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt nicht als „Fremdkörper“ betrachtet, sondern als zu schützende und zu verteidigende Werte und Aufgaben, kann die Akzeptanz vieler Bürger (zurück-) gewinnen. 

Der liberale Staat mit seinen demokratischen Institutionen braucht das stabile Vertrauen seiner Bürger, das er sich durch sachliche Lösungskompetenz und transparente Überzeugungsarbeit sowie durch eine leidenschaftliche Politik der weitsichtigen Vernunft täglich erarbeiten muss. 

Staatliche Bürokratie sollte als Bündnispartner verantwortlicher Politik kein Selbstzweck sein, kein goldenes Instrument der Bevormundung souveräner Bürger und freier Unternehmen, auch kein Erfüllungsgehilfin von Gruppen-, Lobby- und Partikularinteressen, sondern ein weltanschaulich neutraler sowie kompetenter Dienst für den Bürger und für das Gemeinwesen als Ausdruck des Gemeinwohls. Zur „öffentlichen Sache“ gehört die ständige Aufgabenkritik, aber auch die Stärkung von Freiräumen im berechenbaren Rahmen einer fairen Wettbewerbs- und gerechten Sozialordnung. 

Die Rückbesinnung auf das gute alte, vor allem bewährte Subsidiaritätsprinzips, das freie Eigenverantwortung, schöpferischen Pioniergeist sowie aktivierende Hilfen zur Selbsthilfe und gezielte Solidarität ermöglicht, würde ein staatliches Subventionsfeuerwerk nach dem Gießkannenprinzip und ein Leben auf Pump zu Lasten der nächsten Generationen verhindern oder wenigstens reduzieren. 

Das Ansehen des Staates und seiner Institutionen hängt nicht vom Geldsegen ab, sondern vor allem vom  begründeten Vertrauen in die Gestaltungsfähigkeit und Führungskompetenz der politischen Macht auf Zeit – bis zur nächsten (Neu-)Wahl. 

Statt Erosion mit extremen Fliehkräften würde der Wille des Bürgers ernst- und wahrgenommen. Sichtbar und erlebbar würden Zusammengehörigkeit und Zusammenhalt sowie gelebte Werte wie Nachhaltigkeit und Verhältnismäßigkeit sowie Generationengerechtigkeit im Auftrag und als Ausdruck eines souveränen Volkes, das dem Staat, der Politik und der Demokratie sehendes Vertrauen schenkt. 

Burkhard Budde 

Leserbrief zum Kommentar „Erosion der öffentlichen Sache“ von Reinhard Müller

(F.A.Z. 16.8.2023); erschienen am 26.8.2023