Abschied

Abschied

Alles hat seine Zeit…

Abschied

 

Alles hat seine Zeit…

Abschied 

Verabschiedung nach 30 Jahren ehrenamtlicher Verantwortung für das Wichernhaus (Altenpflegeheim) in Bad Harzburg als Stiftungsratsvorsitzender am 14. 11. 2024.

Mit dabei – auf dem Gruppenfoto v.l.n.r. – GZ-Chefredakteur Jörg Kleine, Wichernhaus-Vorstand Hans-Jürgen Fleger, Margret und Burkhard Budde, Wichernhaus-Geschäftsführerin/Heimleiterin Renate Heinemann, Wichernhaus-Vorstand/ Propst Jens Höfel, Bürgermeister Ralf Abrahms und stv. Stiftungsratsvorsitzender Wichernhaus/ Erster Stadtrat Andreas Simon. 

Danke für das Kronenkreuz in Gold der Diakonie sowie für die würdevolle Feier, an der auch der Heimbeirat und Mitarbeiter des Hauses sowie viele neue Freunde aus Bad Harzburg teilgenommen haben.

Lebenskampf

Lebenskampf

Auf ein Wort

Lebenskampf

Von Burkhard Budde

Auf ein Wort

Lebenskampf 

Das Leben ist kein Kinderspielplatz, auch wenn es eine Freude ist, (Enkel-) Kinder zu beobachten, wie sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten testen und weiterentwickeln. Aber manchmal auch Eltern und Aufsichtspersonen zum Zittern bringen, wenn sie am Klettergerüst wagemutig turnen, als wenn es kein Risiko gäbe.

Der „Weg“ scheint ein treffenderes Bild für das Leben zu sein als ein „Kinderspielplatz“:

Zu jedem Leben gehören unterschiedliche Wegstrecken; zum Beispiel mühsame Strecken auf dem Weg zum Erfolg und Wohlstand, aber auch beim Durchschreiten von Tälern des Misserfolges und der Not sowie der Ängste und Sorgen. Oder Höhenwanderungen mit Panorama- und Weitblick, die schöner und bequemer sind, weil persönliche Erfahrungen echter Freundschaft und wahrer Liebe noch anders motivieren weiterzugehen. Wegbegleiter, die auf unterschiedlichen Wegen zuverlässig und aufrichtig, verständnisvoll und verschwiegen, vor allem glaubwürdig sind, können eine beflügelnde  Weggemeinschaft sein, die das Leben mit dem  Auf und Ab bereichert und hilft, neue Wege bei Wegkreuzungen oder Sackgassen zu finden.

Die eigentliche Bewährungsprobe eines gelingenden Lebens in Gemeinschaft besteht jedoch  nicht im gemeinsamen Sonntagsspaziergang, sondern angesichts von Grenz- und Ohnmachtserfahrungen, die grundsätzlich jeder Mensch wie aus heiterem Himmel erleben kann: Wenn zum Beispiel Menschen eine Organspende brauchen, die ihre letzte Hoffnung ist. Oder wenn Menschen unverschuldet um ihre Arbeitsplätze bangen müssen und sich wie fremdbestimmte Schachfiguren fühlen. Gibt es dann nicht nur laute solidarische Stimmen, sondern vor allem nachvollziehbare neue Perspektiven?

Oder wenn eine Beziehung in die Brüche geht. Geht es dann nur noch darum, schmutzige Wäsche zu waschen und Kinder zu instrumentalisieren? Sind dann nicht Trennungen ohne Auf- und Abrechnungen, im gegenseitigen Respekt und mit klugem Kopf sinnvoller, damit beide Parteien ihre Brüche als Aufbrüche neuen Lebens gestalten  können? Oder wenn ein Mensch eine Krebsdiagnose mit einer schlechten Prognose erhält. Gibt es dann Menschen, die ihm helfen, indem sie ihn annehmen, wieder aufrichten oder mit ihm seine Ohnmacht aushalten und eine tragfähige Gemeinschaft bieten?

Natürlich gibt es keinen Weg, der in eine heile Welt führt, weil jeder Mensch und deshalb auch jede Situation anders ist. Wohl aber kann jeder Mensch über den Wegweiser der froh- und neumachenden Botschaft nachdenken: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens.“ Das heißt wohl, neues Selbst- und Fremdvertrauen durch Grund- und Gottvertrauen zu gewinnen. Mit Zuversicht und in Würde weiterzuleben, auch wenn nur kleine Schritte möglich sind, weil es eine heilbare Welt in der heillos kaputten Welt gibt.

Beim Glaubenskampf um Gottes Hilfe gibt es keine Wege, die immer einen Hauptweg ohne Nebenwege versprechen. Der begehbare Grund des Gottvertrauens ist im Voraus weder beweisbar noch widerlegbar. Man muss ihn zu gehen wagen, in eigener und freier Verantwortung selber gehen, um die Wahrheit des Wegweisers zu entdecken, der stets ein Weg der Freiheit in Liebe bleibt, des Kampfes im begründeten Vertrauen.

Burkhard Budde

Zuversicht

Zuversicht

Auf ein Wort

Zuversichtlich bleiben

Von Burkhard Budde

Auf ein Wort

Zuversichtlich bleiben 

In den Stürmen des Lebens wird die Seele schnell hilflos und orientierungslos, ratlos und sprachlos, kraftlos und kopflos.

„Ich habe Angst und Sorgen, wenn ich an die Zukunft angesichts des Machtwechsels in Washington und den Bruch der Regierung in Berlin denke“, bekennt eine verunsicherte Person. Und ihr nachdenklicher  Gesprächspartner erinnert darüber hinaus an die Ukraine und an den Nahost, an die vielen Kriege und Konflikte an anderen Orten der Welt, aber auch an die Verteilungs-, Interessen- und Machtkämpfe „vor der eigenen Haustür“. Ist es nur eine Frage der Zeit, dass die „eigene Hütte“ lichterloh brennt? Sind erarbeiteter Wohlstand und liberale Demokratie, soziale Sicherheit und individuelle Freiheit in großer Gefahr – durch Machtgier und Heuchelei, Dummheit und Stolz, Mut- und Führungslosigkeit?

Wenn der zugleich empathische und aufgeklärte Bürger genau hinhört, kann er noch andere Stimmen hören. Zum Beispiel: Ist mein Arbeitsplatz bei VW noch sicher? Werde ich die Schule bzw. meine Ausbildung mit Erfolg abschließen, mein Studium so beenden, dass meine Träume auf dem Arbeitsmarkt wahr werden? Wieviel Lebenszeit bleibt mir noch nach der Krebsdiagnose? Wird meine Rente im Alter reichen, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können? Erhalte ich rechtzeitig eine Leberspende, die meine letzte Hoffnung ist? Und vor einem Sarg hört man das Stöhnen einer Person – wie gelähmt, die in ihrer inneren Einsamkeit und Ohnmacht am liebsten laut schreien würde.

Sorgenvolle und betrübte Seelen, die nach einem Strohhalm der Hoffnung suchen, vertragen keine Vertröstungen oder Belehrungen. Sie wollen nicht  vor das Gericht der Vernunft gezerrt werden, das ständig Urteile über ihr Denken, Fühlen, Verhalten fällt. Oder sie analysiert und in Schubfächer einsortiert.

Auch gibt es kein spirituelles Medikament, das betrübte Sorgengeister einfach vertreibt. Und ob der christliche Glaube an den mitleidenden und selbstleidenden Gott als „Dennoch-Glaube“ oder „feste Zuversicht“ wirkt, ist nicht vorhersehbar sowie nicht beweisbar, allerdings auch nicht widerlegbar. Aber im Vollzug der Zuversicht – ob nun im Glauben oder Nichtglauben – kann ein leerer Begriff mit eigenem Leben gefüllt werden, damit das ganze Leben wieder eine neue Gewissheit – oder einen neuen liebevollen „Ruck“ – bei der Bewältigung aller Herausforderungen erfährt – vielleicht indem die Seele folgende Worte spricht, im Kopf bedenkt und im Herzen bewegt:

In den Stürmen des Lebens zuversichtlich bleiben…

Vertrauen wagen – das trägt;

Hoffnung nicht aufgeben – das beflügelt;

Liebe schenken – das würdigt;

Vernunft nicht verachten – das erneuert;

Mut fassen – das gibt Kraft;

Humor nicht verlieren – das befreit;

Freundschaft erleben – das hilft;

Gott suchen – die Quelle des Trostes

und der Zuversicht.

Burkhard Budde

Journalismus

Journalismus

Moment mal

Qualitätsjournalismus

Von Burkhard Budde

Ich freue mich, dass der folgende Leserbrief anlässlich des 75jährigen Jubiläums der F.A.Z.

am 5.11.2024 in der F.A.Z. veröffentlicht worden ist.

Er bezieht sich auf einen Leitartikel von Jürgen Kaube, einer von vier F.A.Z. Herausgebern, vom 1.11.2024.

Zum Glück gibt es in der deutschen vielfältigen Medienlandschaft 

– trotz vielfältiger aktueller Herausforderungen und Schrumpfungsprozesse  – 

noch weitere publizistische Produkte, die sich dem Qualitätsjournalismus verpflichtet haben.

Ihr und Euer

Burkhard Budde

Nicht nur am 11.11.

Nicht nur am 11.11.

Auf ein Wort

Nicht nur am 11.11. um 11 Uhr

Von Burkhard Budde

Auf ein Wort

Nicht nur am 11.11.  

Am 11.11. um 11.11 Uhr feiern Narren den Beginn des Faschings. Wäre die Welt anders, wenn es keine „närrische Zeit“ gäbe – noch trauriger, humorloser, orientierungsloser, zukunftsloser?

Wenn nur noch selbstgerechte Meckerziegen an fürstlich gedeckten Tischen des Lebens sitzen würden, die sich über die Leckerbissen beschwerten und andere Geschöpfe von ihren Futtertrögen wegschubsten und sie an Katzentische verbannten.

Wenn nur noch mächtige Elefanten mit ihren Allmachtsträumen im Supermarkt des Lebens das alleinige Sagen hätten sowie das Porzellan des Mit- und Feingefühls und der Menschlichkeit zertrampelten?

Wenn nur noch giftige Schlangen  mit ihren heuchlerischen Häutungen die Oberhand hätten und Lügen als süße Wahrheiten verkauften, aber in Wirklichkeit nur an eigene Interessen dächten?

Und störrische Esel  mit ihrer Dummheit und Trägheit Ziegen, Elefanten und Schlangen auf den Leim gingen?

Die Narrenzahl 11, seit dem Mittelalter die Zahl der Narren, kann Mut machen: Alle Menschen sind Geschwister und stehen wie 1 und 1 gleichwertig und einträchtig nebeneinander, sind vor dem Gesetz gleich, haben eine angeborene Würde, die sie nicht verlieren. Alle Menschen sind jedoch auch Gefährdete, weil die  11 als Primzahl – wie manche glaub(t)en – außerhalb der göttlichen Ordnung – der 10 Gebote – steht.

Doch die Narrenkappe kann schwärmerischen Übermut, abgehobenen Hochmut und falsche Demut überwinden helfen. Die Kopfbedeckung der Narren nimmt zeichenhaft vorweg, was noch kommen soll: Gleichheit und Eintracht, Vielfalt und Einheit, Freiheit und Toleranz, Frieden und Gerechtigkeit. Die „Kapp“, die vor Heimatlosigkeit schützt und Sehnsüchte verbirgt, kündigt zugleich Offenheit und Veränderung an.

Wenn es den Narren nicht geben würde, müsste man ihn erfinden. Wie Till Eulenspiegel („Dil“) damals seinen Mitmenschen den Spiegel der Wahrheit („Speigel“) vor Augen gehalten hat, um sie zu öffnen, können noch heute Narren, wirken: Sich selbst und andere von Augenwischerei der Doppelmoral und Spießigkeit, des Größenwahns und der Selbstsucht zu befreien, vor allem von dem Selbstbetrug, als wenn ein Mensch – auch kein Diktator – ewig leben würde.

Das Leben eines jeden Menschen bleibt geschaffen und einmalig, begrenzt und endlich, deshalb zu kostbar und zu wertvoll, ohne „verkehrende“ Späße und belebenden Humor seine Tage zu zählen. Mit spitzer Zunge können gespaltene Zungen „eitler Affen“ offenbar werden. Mit der Feder einer Eule („Ule“) können der Staub der Denkfaulheit und Unbeweglichkeit abgewischt („abgeult“) werden. Und mit den Augen einer Eule können Informationen zu Erkenntnissen, Erkenntnisse zu Weisheiten und diese zur Menschlichkeit werden.

Einem hochnäsigen „Korinthenkacker“, der „quarkte“, wenn er auf seiner selbstgerechten Besserwisserei herumritt,  hat der damalige Spaßvogel wohl den nackten Po als „Wertschätzung“ seiner Kleinlichkeit und Humorlosigkeit gezeigt. Der weise Narr unserer Tage überlegt, ihm eine lange Nase zu drehen, damit er nicht mit seiner Hybris auf die Nase fällt. Und zwar nicht nur am 11.11..

Burkhard Budde