Moment mal
Würde des Menschen
Von Burkhard Budde
Unsere Sonne
Leserbrief in WELT zur „Würde“
Vielen Dank für die heutige Ausgabe der WELT zum Jahrestag des Grundgesetzes.
Über die Titelseite habe ich mich besonders gefreut, da sie eine zentrale und bleibende Botschaft des Grundgesetz in den Mittelpunkt stellt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Diese Garantie, die zugleich eine Verpflichtung darstellt, ist für mich wie die Sonne, die auch dann scheint, wenn sie durch dunkle Wolken verdeckt ist und sich die Eiseskälte des Hasses und der Gewalt, der Menschenfeindlichkeit und des Antisemitismus, aber auch der Doppelmoral und der Heuchelei, der Gleichgültigkeit und Überheblichkeit ausbreitet.
Diese ferne Sonne schafft wehrhaftes und schöpferisches Leben und ermöglicht und ermutigt durch ihre Strahlen der Menschen- und Freiheitsrechte sich für Gleichberechtigung und Chancengerechtigkeit im Alltag einzusetzen.
Diese Sonne ist nicht teilbar, aufteilbar und begrenzbar. Alle aufgeklärten und mündigen Bürger sind gut beraten, sich auch für den Lebensschutz vor und nach der Geburt, in der Mitte und am Ende des Lebens aktiv und offensiv zu engagieren sowie für die Verteidigung eines freiheitlich demokratischen Rechtsstaates mit Gewaltenteilung und Gewaltmonopol, weil sonst schnell Entmenschlichung und Entwürdigung die Folge sein können.
Und wer möchte schon trotz oder gerade wegen seiner angeborenen Würde in der Eiseskälte einer autoritären Willkürherrschaft, eines unbarmherzigen Gottesstaates oder einer bevormundenden Scheindemokratie seine individuelle Freiheit opfern und in einem unwürdigen Lebensraum ohne den Sauerstoff der Freiheit und Liebe leben?
Burkhard Budde
Leserbrief zu „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ WELT vom 23. Mai 2024