Moment mal

Zweiter Blick

Von Burkhard Budde

Einladung, spirituelle Erfahrungen zu sammeln

Zweiter Blick erforderlich

Winner-Ausstellung in Bad Gandersheim

Kunst brauche Zeit und sei auf Dauer angelegt, sagte der bekannte Maler und Kunstprofessor Gerd Winner aus Liebenburg anlässlich der Eröffnung seiner Ausstellung „Unterwegssein-Kreuzlabyrinth“ in der Stiftskirche in Bad Gandersheim am 10. Juni 2022. Seine Kunst brauche einen „zweiten Blick“, ermögliche jedoch durch „wiederkehrende Blicke“ spirituelle Erfahrungen.

Geplant ist ein Labyrinth vor der Stiftskirche, dass auf Stahlbahnen von außen bis zum Mittelpunkt auf rund 200 Metern begehbar ist. Gesucht werden allerdings noch Sponsoren. Das „Chartres des Nordens“ soll bis zur Landesgartenschau 2023 fertiggestellt sein.

Die Ausstellung, die bis zum 4.September „erlebbar“ ist, verbinde „Hoffnungen des Glaubens“ (Gerd Winner). Darauf wies auch Pröpstin Meike Bräuer-Ehgart hin: „Das Labyrinth, ein klassisches und zeitloses Thema, eröffnet eine Perspektive in die Zukunft hinein.“ Und es lohne sich, sich auf den Weg namens „Labyrinth Leben“ zu machen.

Pfarrer Dr. Christopher Kumitz-Brennecke würdigte die künstlerische Botschaft Winners. Die „Stadt“ sei sein prägendes Motiv gewesen; „Verkehrsschilder“ seien Versuche, die Welt zu ordnen, aber selbst zerbrechlich; „Kreuzungen“ als Zeichen des Leidens zugleich Zeichen der Hoffnung. Und das Labyrinth? Ein Weg, der vorgegeben sei, chaotisch wirke, aber zum Ziel führe, so Kumitz-Brennecke, wenn alles Fragen zum Ende komme und „einer mich in die Arme nimmt.“

Burkhard Budde

Gerd Winner (2.v.l.) mit Senatorin a.D. Kathrin und Horts Weiher sowie dem Autor kurz vor der Vernissage.

Die Stiftskirche in Bad Gandersheim.