Moment mal

Wer bestimmt?

Von Burkhard Budde

Wer bestimmt?

Leserbrief zum GZ-Kommentar „Winnetou, Scholz und Shatterhand“

von Chefredakteur Jörg Kleine

Vielen Dank für diesen gelungenen Kommentar, der nicht die Schere des Zeitgeistes im Kopf widerspiegelt, nicht die Moralkeule einer selbsternannten Elite schwingt, sich nicht als Instrument einer (Sprach-) Ideologie hat missbrauchen lassen, sondern frei und unabhängig mit dem Florett kritischer Vernunft überzeugt und damit zur Meinungs- und Urteilsfähigkeit der Leser beiträgt.

Grundsatzfragen kommen beim Lesen auf:

Wer bestimmt in unserer Gesellschaft, was politisch, kulturell und sprachlich „korrekt“ ist? Eine Minderheit, die sich selbst erhöht und Andersdenkende erniedrigt? Die von Freiheit und Vielfalt spricht, aber Fremdbestimmung und Gleichmacherei meint? Die Diskriminierung mit Diskriminierung beantwortet?

Wer bestimmt die Richtlinien der Bundespolitik, die dem Gemeinwohl verpflichtet ist? Ein Kanzler, der mit Erinnerungslücken und Hör- und Reaktionsschwierigkeiten an der Macht bleiben will? Oder ein Regierungschef, der Rückgrat und Grundsatztreue mit Kommunikations- und Durchsetzungsfähigkeit in der konkreten Situation glaubwürdig zugunsten des ganzen Landes miteinander verbinden kann?

Und wer muss letztlich sein eigenes Leben mit Herz, Mund und Händen nach bestem Wissen und Gewissen verantworten? Der Einzelne mit seiner unverlierbaren Würde in Freiheit und Eigenverantwortung in Bindung an Recht und Gesetz sowie vor Gott als letzter Verantwortungsinstanz? Oder ein Kollektiv, das weiß, was für den Einzelnen gut, besser oder schlecht ist? Auf jeden Fall brauchen wir Menschen, die das Gemeinwesen zusammenhalten und in Grundsatzfragen sich nicht spalten lassen, sondern zusammen halten.

Und Krisenbewältiger in Politik und Gesellschaft, die als kompetente Verantwortungsträger mit gutem Beispiel sowie zugleich kühlem Kopf und klarem Kompass vorangehen.

Burkhard Budde

Leserbrief in der Goslarschen Zeitung vom 1. September 2022 (ungekürzt) zum NACHGEDACHT „Winnetou, Scholz und Shatterhand“ von Chefredakteur Jörg Kleine (GZ 27.8.2022)