Moment mal

„Petzen“

Von Burkhard Budde

Die WELT berichtet kritisch über die „Deutsche Lust am Petzen“

„Deutsche Lust am Petzen“

„Weichen stellen“ 

Im Kommentar „Deutsche Lust am Petzen“ hat Anna Schneider, Chefreporterin Freiheit WELT | WELT AM SONNTAG, in der Ausgabe der WELT am 2. September 2021 sich kritisch über die „urdeutsche Lust am Denunzieren“ geäußert.

Sie schreibt u.a. „Der grüne Finanzminister in Baden-Württemberg hat ein Online-Portal gestartet, auf dem man andere anonym des Steuerbetrugs bezichtigen kann. So appelliert der Staat an das Schlechteste im Menschen: Neid und Hass. Es überrascht wenig, dass die Idee von den Grünen kommt.“ 

Dazu der folgende Leserbrief „Weichen stellen“ (WELT vom 4. September 2021):

„Der Kommentar von Anna Schneider öffnet hoffentlich vielen Wählern die Augen:

Wer das „Petzen“ beim Finanzamt – getarnt als Steuergerechtigkeit – salonfähig zu machen versucht, zu Aufrufen bei Corona-Verstößen – getarnt als Bürgerbeteiligung – ermutigt, offenbart sein Zerrbild vom Menschen und seine fehlende Integrations- und Führungskraft. 

Statt eine demokratische Kultur des Vertrauens und der Verantwortung sowie des offenen und argumentativen Dialoges zu fördern, wird eine autoritär bürokratische Kultur des Misstrauens und der Angst sowie der Bevormundung und Entmündigung gestärkt, die die Gesellschaft vergiftet und spaltet. 

Am 26. September werden wichtige Weichen gestellt: Entweder gilt der Kompass eines christlichen und humanen Menschenbildes mit Freiheit, Eigenverantwortung, Subsidiarität und Solidarität als Grundlage einer liberalen und pluralen Gesellschaft. Oder aber ein erzieherisches Programm, dass im Namen einer selbstgerechten und missionierenden Übermoral freie Menschen mit Geboten und Verboten zu fesseln versucht. Und ihnen sagt, wo es lang geht, wie man zu leben, zu reden, zu sprechen und zu schreiben hat.

Wer jedoch seine Augen öffnet, kann die Unterschiede nicht verschweigen.“ 

Burkhard Budde