Moment mal

Partnerschaft erneuern

Von Burkhard Budde 

Partnerschaft aus unterschiedlichen Quellen.

Das Schmierentheater des US-Wahlkampfes ist (hoffentlich) zu Ende. Wichtiger als Applaus, Buhrufe, Häme, Besserwissserei oder Rachegefühle erscheint mir jetzt vor allem die Erneuerung der transatlantischen Partnerschaft.

Die USA ist kein „Großer Bruder“ oder „Weltpolizist“ (mehr), hinter dem das freie Europa/Deutschland sich sicherheitspolitisch verstecken kann. Auch ist mit der Wahl des neuen Präsidenten nicht automatisch ein „verlorener Freund“ in die durchgeschüttelte Wertegemeinschaft zurückgekehrt. Und die EU versteht sich nicht als „politischer Assistent“ der USA, der Geld und Einsatz ohne „eigenen Kopf“ einfach zu liefern hat. Oder als „Großmacht“, die sich aus der Partnerschaft mit der USA/Kanada abkoppeln sollte, um gänzlich eigene Wege zu gehen.

Vielmehr besteht jetzt die Chance, als unabhängige und souveräne Verbündete zu handeln. Um auf Augenhöhe auf der Grundlage gemeinsamer Werte die Lasten zu teilen und gemeinsame Perspektiven geopolitisch zu gewinnen.

Gemeinsame Interessen können besser gemeinsam – jeder Partner mit seinen spezifischen Stärken und seiner Eigenverantwortung – vertreten werden; auch wenn die USA als ein Partner mit dem größten Potential der entscheidende Garant auch unserer Freiheit, Unabhängigkeit sowie Sicherheit bleibt.

Auf der politischen Bühne der demokratischen Länder sollten sich weder die spaltenden, sturen und selbstverliebten Gespenster „America first“ noch „Europa first“  tummeln. Die Politik der Transatlantischen Partnerschaft sollte vielmehr von dem befreienden und freien Geist „Gemeinsame Interessen und Werte first“, geprägt sein, damit eine vertrauensvolle und aufrichtige Partnerschaft mit mehr Eigenverantwortung Europas zum gegenseitigen Nutzen die Quelle des Friedens in Freiheit und des Wohlstandes mit menschlichem Gesicht bleibt. 

Burkhard Budde 

Leserbrief zum Kommentar „Show-Men, Schummler, Infektionen“ von Chefredakteur Jörg Kleine (Goslarsche Zeitung am 7.11. 2020) in der Goslarschen Zeitung am 13.11.2020