Auf ein Wort

Ein Paket für alle 

Das Äußere ist nicht unwichtig. Wer höflich ist, kann leichter Haltung zeigen und überzeugen. Das äußere Erscheinungsbild oder die äußere Gestaltung können darüber hinaus Wertschätzung widerspiegeln, neugierig machen und Türen öffnen. Natürlich auch abschrecken, Vorurteile stärken und zur Ablehnung führen. Deshalb ist im Zweifel das Innere wichtiger als das Äußere – das haben alle Enttäuschten und Getäuschten, Verbitterten und Vergifteten bereits leidvoll erfahren.

Ein konkretes Beispiel: Was befindet sich (wohl) in dem schön verpackten „Paket“? Die Freude ist besonders groß, wenn der ausgepackte Inhalt den Sehnsüchten entspricht oder alle  Erwartungen überraschend übertrifft. Die Enttäuschung und der Frust demgegenüber sind jedoch vorprogrammiert, wenn das Paket Überflüssiges, Langweiliges, Unpersönliches, gar Provozierendes enthält, weil an den Geschenken (bewusst) noch die Preisschilder kleben. Oder das Paket nur Protzerei, Neid, Angst, Bosheiten, Unglaubwürdigkeit, leere Luft transportiert.

Im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest sei die Frage erlaubt: Ist das Geburtstagsfest Jesu noch ein „Paket“ der Liebe, der Familie, des Essens und der Geschenke – mit sinnstiftendem Sinn, mit der gelebten Botschaft des Geburtstagskindes?  Oder stehen die Verehrung des Menschen und das Äußere ohne Inhalt im Zentrum der schönen Tradition – ohne das erlebbare Feiern im Blick auf den „Gott mit Herz“, der ein befreiender und versöhnender Friedens- und Freiheitsstifter für jeden Menschen sein will, den er mit einer unverlierbaren Würde ausgestattet hat, ob er sich nun als Christ oder Nichtchrist, als Atheist oder Agnostiker versteht?

Eine „Helle Zukunft“  jedenfalls ist der Inhalt des göttlichen „Paketes“:

Das Fest braucht uns nicht,

aber wir brauchen das Fest der Liebe.

Die Liebe braucht uns nicht,

aber wir das Feuer der Liebe,

um im Glauben zu brennen.

Der Glaube braucht uns nicht,

aber wir das wärmende Vertrauen,

um in der Finsternis Hoffnung zu haben.

Die Hoffnung braucht uns nicht,

aber wir die leuchtende Zuversicht,

um im Dunkeln weiterzugehen.

Und doch braucht Gott auch uns,

weil seine Menschwerdung aus Liebe

in unserer Menschwerdung

in der Liebe erfahrbar ist.

Das Geheimnis der Liebe Gottes leuchtet auf

in der unauslöschlichen Würde des Menschen.

Und schenkt der Glut menschlicher Werte

eine unverlierbare Kontinuität

und bewegende Tatkraft

sowie eine helle und frohmachende Zukunft.

Burkhard Budde