Dank an Joachim Gauck
EAK ehrt den Bundespräsidenten a.D.
Von Burkhard Budde

Bundespräsident a.D. Joachim Gauck (l.) und Staatsminister a. D. Thomas Rachel
H- und Dank an Joachim Gauck
Bundespräsident a.D. wurde in Hannover geehrt
Echter Dank ist in der Politik Mangelware; vor allem wenn Neid und Eifersüchteleien, Ängste und Konkurrenzdenken sowie Gleichgültigkeit und Überheblichkeit herrschen. Ungeheuchelter und nicht instrumentalisierter Dank ist jedoch auch in der Politik keine schillernde Seifenblase, sondern ein kraftvoller Treibstoff, der das Vertrauen und den Zusammenhalt, das Miteinander und Füreinander stärkt.
Begründeten und aufrichtigen Dank gab es für Altbundespräsidenten Joachim Gauck, der am 30 April 2025 die „Hermann-Ehlers-Medaille“ des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) erhielt. EAK-Vorsitzender und Staatssekretär a.D. Thomas Rachel MdB würdigte den „Bürgerpräsidenten mit klaren und mutigen Worten“ auf der 55. EAK-Bundestagung in Hannover im Rahmen eines Festaktes: „Sie haben als Christ in Kirche, Gesellschaft und Politik mit deutlichem Lebenszeugnis gewirkt und in Verantwortung vor Gott und dem Menschen Brücken gebaut.“ Seine früheren Erfahrungen in der DDR mit staatlicher Willkür, totalitärer Gängelung, Angst und Druck und Ohnmacht hätten den Pastor aus Rostock geprägt. Als Bundespräsident – als „erster Bürger des Landes“ – sei Gauck „einer von uns“ gewesen und habe auch Einzelschicksale im Auge gehabt. Mit einer „Kultur der Zuversicht“ würde Gauck auch weiterhin ein „Leben in Freiheit und Würde“ stärken.
In seiner Dankesrede ermutigte der „menschenzugewandte und wortgewandte Theologe“ (Thomas Rachel) zum „verwegenen Hoffen“, zur Nüchternheit, zur Verantwortung und zum „kräftigen Mut“.
Die Frucht des Glaubens sei die Hoffnung, selbst in einer Minderheitensituation. Vom Hoffen könnten Kräfte ausgehen, die niemand unterschätzen sollte – Kräfte, die man im Voraus nicht kenne, die jedoch Politik- und Handlungsfelder eröffneten.
Zur Nüchternheit gehöre es, die Träume vom Frieden mit Analysefähigkeit zu verbinden und demokratische Werte wie Freiheit robust zu verteidigen und „nicht auf Hoffnung zu warten“. Sicherheit gebe es nicht mit weniger Polizei und mehr Pfarrern und Therapeuten. Die Gegenwart des Bösen dürfe nicht verborgen bleiben; die Wirklichkeit gelte es, wahr- und ernstzunehmen.
Dem Gedankten war zudem die Verantwortung als „Freiheit des Erwachsenen“ wichtig. Nicht nur die Freiheit von Unterdrückung, sondern auch die Freiheit für etwas und zu etwas, die Mühe und Anforderung bedeute, aber die Tür zum nachhaltigen Glück öffne.
Der CDU empfahl der Bundespräsident a.D., nicht die „konservativen“ Menschen zu vergessen, die Bewahrenswertes bewahren sowie Schützenswertes geschützt wissen wollten, ohne die eigene Würde zu verlieren. Und den Regierenden gab er „entschlossenes Regieren“, erkennbare Handlungs- und Analysefähigkeit mit auf den Weg, um sich nicht von Problemen überrollen zu lassen.
Vor allem plädierte Joachim Gauß zum „kräftigen Mut“ angesichts einer „Kultur des Frustes“, weil es ein „Potential des Gelingens“ in einem freien Land mit freien Bürgern gebe: „Ich war glücklich, als ich das erkannte.“ Und dankbar.
Burkhard Budde

Der neugewählte Bundesvorstand des EAK.
Thomas Rachel MdB wurde erneut zum Bundesvorsitzenden gewählt. Der Dürener Bundestagsabgeordnete und Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Als stellvertretende EAK-Bundesvorsitzende wurden die ehemalige Thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, David Müller (Baden-Württemberg), Dr. Burkhard Budde (Niedersachsen), Henning Aretz, sowie die Bayerische Landtagsabgeordnete und EAK-Landesvorsitzende, Barbara Becker MdL, gewählt.
Als Beisitzer wurden gewählt: Sandra Gockel MdL (Sachsen), Hanna-Lena Perneck (Niedersachsen), Dr. Michael Franz (Saarland), Hans-Jürgen Hopf (Bayern), Christoph Waffenschmidt (Berlin-Brandenburg), Prof. Dr. Wolfgang Merbach (Sachsen-Anhalt), Katja Knoche (NRW), Dr. Maximilian Willner (Hamburg), Sigrid Grönert MdBB (Bremen), Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL (Baden-Württemberg), Anette Röttger MdL (Schleswig-Holstein), Friedemann Schwarzmeier (Rheinland-Pfalz), Johannes Selle (Thüringen), Tobias Utter MdL (Hessen), Helga Schuhmann-Weßollek (NRW) und Frieder Weinhold (Mecklenburg-Vorpommern).

Zu Beginn der EAK-Veranstaltung gab es eine Andacht, die Pastor Dirk Heuer (l.) und Pastor Dr. Burkhard Budde hielten

Delegierte des EAK Niedersachsen.

Begegnung mit dem Joachim Gauck.