Moment mal

Bedeutung des C

Von Burkhard Budde

EAK-Bundesvorsitzender Thomas Rachel MdB

Bedeutung des C in Politik und Gesellschaft

EAK beim Kirchentag in Nürnberg

Verliert Religion in Zeiten schwindender Sicherheiten an Prägekraft und Bedeutung in einer pluralen und säkularen Gesellschaft? 

In Deutschland sind im letzten Jahr allein über 380 000 Menschen aus der Ev. Kirche ausgetreten. Allerdings zeigt sich weltweit ein anderes Bild: Für vier von fünf Menschen hat Religion einen hohen Stellenwert, ist sie ein zentral tragende Moment. 

Für Thomas Rachel MdB, Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), bleibt das Christliche für deutsche Politik und Gesellschaft wichtig, für die CDU und CSU ein unverzichtbarer Identitätskern, eine tragende Wurzel, Triebfeder und Orientierung der Christdemokraten.

Die letzte CDU Mitgliederbefragung habe das bestätigt: 80 Prozent der Mitglieder, sagte Rachel auf der EAK- Bundestagung mit EAK- Kirchentagsempfang in Nürnberg am 7. Juni 2023. Das C im Namen der CDU und CSU sei kein „Gütesiegel“ der Politik, sondern ein „Stachel“, eine Herausforderung an alle, „die geleitet vom christlichen Menschenbild verantwortlich Politik machen“. 

Für Staatsminister Joachim Herrmann MdL (CSU) bedeutet das C, im Sinne des Grundgesetzes „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ Politik und keine Weltuntergangsstimmung wie die „Letzte Generation“ zu machen. Keiner kenne nach der Botschaft des Evangeliums den letzten Tag. Zur Verantwortung für die Schöpfung und die Zukunft gehöre deshalb zuversichtliches konkretes Handeln. 

Beim Theologischen EAK- Nachmittagsgespräch diskutierte der bayrische Politiker mit Prälatin Anne Gidion, Bevollmächtigte des Rates der EKD in Berlin und Brüssel sowie mit Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt. Die Moderation hatte Elisabeth Motschmann

Auch für Kirchentagspräsident Dr. Thomas de Maizière gehört das C zur DNA der Christdemokraten. Allerdings müsse es „offen“ und „attraktiv“ bleiben. Der biblische Regenbogen nach der Sintflut symbolisiere noch heute die Hoffnung aus dem Glauben heraus in politischen Krisenzeiten. 

CDU-Parteivorsitzender Friedrich Merz würdigte die Arbeit des EAK als Brückenbauer. C- Politik beginne damit, den Realitäten ins Auge zu sehen, aber sich nicht von Angst leiten zu lassen, sondern von christlicher Zuversicht auf Veränderungsprozesse. Für Christdemokraten seien Optimismus, Mut und Gestaltungswillen wichtig. Das politische Handeln im Raum des Vorletzten sei nicht von Ideologie bestimmt, sondern Gott und Mensch seien die zentralen Bezugspunkte. 

Für Ministerpräsident Dr. Markus Söder MdL hat das C beispielhaft eine wichtige Rolle in der Pandemiezeit gespielt, da kranke und pflegebedürftige Menschen nicht vergessen worden seien. „Wir leben in keiner Egoistengesellschaft“, sagte Söder und betonte: „Wir brauchen die starke Stimme der Kirchen“ – insbesondere im Blick auf Fragen nach dem Tod und der „Liebe im Leben“. Und in Bayern, versicherte Söder schmunzelnd, „bleiben die Kreuze hängen“. 

Der Dürener Bundestagsabgeordnete und Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Rachel MdB, der auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, wurde – zum elften Mal in Folge mit 93,22 % der Stimmen im Amt des Bundesvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) wiedergewählt. Rachel ist seit 20 Jahren EAK-Bundesvorsitzender. 

Als stellvertretende EAK-Bundesvorsitzende wurden die ehemalige Thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die Baden-Württembergische Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL, Pastor Dirk Heuer (Niedersachsen), der EAK-Landesvorsitzende von NRW, Henning Aretz, sowie die Bayerische Landtagsabgeordnete und EAK-Landesvorsitzende, Barbara Becker MdL, gewählt.  

Als Beisitzer wurden gewählt: Sandra Gockel MdL (Sachsen), Dr. Burkhard Budde (Niedersachsen), Dr. Michael Franz (Saarland), Hans-Jürgen Hopf (Bayern), Christoph Waffenschmidt (Berlin-Brandenburg), Prof. Dr. Wolfgang Merbach (Sachsen-Anhalt), Katja Knoche (NRW), Dr. Maximilian Willner (Hamburg), Sigrid Grönert MdBB (Bremen), David Müller (Baden-Württemberg), Anette Röttger MdL (Schleswig-Holstein), Friedemann Schwarzmeier (Rheinland-Pfalz), Johannes Selle (Thüringen), Tobias Utter MdL (Hessen), Helga Schuhmann-Weßoleck (NRW) und Frieder Weinhold (Mecklenburg-Vorpommern).

 

Vorstandsmitglieder des EAK-Niedersachsen (v.l.) Dr. Burkhard Budde, Dr. Katja Sommer und Pastor Dirk Heuer (Vorsitzender)

Dr. Günther Beckstein, ehemaliger Ministerpräsident (l.)

Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann auf dem Kirchentag und beim EAK