Tag der Deutschen Einheit
Glück beglückt
Von Burkhard Budde

Auf dem Brocken-Gipfel in 1142 Metern Höhe.
Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2020 macht Menschen glücklich, die unglücklich waren: Wer unter der DDR-Diktatur mit ihrer Willkürherrschaft, der Unfreiheit, dem Stacheldraht und Schießbefehl sowie sozialistischer Umerziehung gelitten hat, ist heute besonders dankbar für ein Leben in Würde, für gelebte Demokratie, echte Rechtsstaatlichkeit und unabhängige Medien. Und an einem Tag wie diesem besonders glücklich.
Eine autoritäre Welt mit ideologischen Scheuklappen, totalitärem Denken, einer Angst- und Bespitzelungskultur gehört der Vergangenheit an, die aber besonders im Blick auf die Opfer der Verletzung der Menschenrechte noch perspektivisch aufgearbeitet werden muss. Denn wenn das Benennen von Unrecht unter den Teppich gekehrt oder politisch verharmlost wird, schafft man den Nährboden für neues Unrecht.

Vom Brocken bietet sich ein weiter Blick über das Land.
Es gibt nach der Wiedervereinigung keine heile Welt, aber eine heilbarere – als Daueraufgabe aller Demokraten, die die Gemeinsamkeiten mehr betonen als die Unterschiede, um das Unvollkommene und Unvollendete besser überwinden zu können – nicht um alles gleich zu machen, aber um das gleichwertig Unterschiedliche produktiv für das Ganze fruchtbar zu machen, um die Einheit in Vielfalt auf dem Fundament eines offenen Patriotismus im Geiste des Grundgesetzes anzustreben.
Der Brocken, der höchste Berg Norddeutschlands, der 28 Jahre militärisches Sperrgebiet war, ist immer noch Symbol dieser Sehnsucht – nach Freiheit und Weite, Begegnung und gemeinsamer Zukunft.
Auch Prof. Dr. Reza Asghari (r.) freute sich über die vielen fröhlichen Menschen auf dem „Vater Brocken“, die gemeinsam an die geglückte Wiedervereinigung dachten.
Burkhard Budde
Dr. Burkhard Budde und Prof. Dr. Reza Asghari