EAK-Empfang
Welt im Umbruch
Von Burkhard Budde

Viel Prominenz beim EAK-Empfang
Welt in Unruhe und im Umbruch
Kritische Anmerkungen zur Kirchen- und Religionspolitik der Regierung
Empfang des Evangelischen Arbeitskreises (EAK)
Ein großes Echo fand der traditionelle Empfang des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) anlässlich der Synode er Ev. Kirche in Deutschland (EKD) am 7. November 2022 in Magdeburg.
EAK-Bundesvorsitzender Thomas Rachel MdB konnte neben Mario Czaja MdB, Generalsekretär der CDU Deutschlands, auch viele prominente Bischöfe und Präsides begrüßen, unter ihnen die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus.
Thomas Rachel sagte: „Die Welt, in der wir leben, ist in Unruhe und hat sich radikal verändert.“ Als Beispiele nannte er den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine mit einer „blutigen Vorgeschichte“, die nicht wenige in Politik und Kirche zu lange ignoriert hätten. Bereits 2019 hatte Thomas Rachel beim EAK-Empfang den Krieg in der Ost-Ukraine mit mehr als einer Millionen Vertriebenen als „vergessener Krieg“ bezeichnet. Heute wüssten viele, dass Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie keine Selbstläufer seien: „Für sie müssen wir eintreten und sie verteidigen“, forderte Rachel.
Die „Unruhe“ zeige sich auch an einem spürbaren Rückgang von christlichen Überzeugungen und Wertebildungen in Politik und Gesellschaft. Beispielsweise verzichteten viele Minister bei der Vereidigung auf den Gottesbezug, die Kulturbeauftragte der Bundesregierung wolle die Bibelworte auf der Kuppel des Berliner Schlosses überblenden lassen, das christliche Kreuz wurde aus dem historischen Friedenssaal in Münster vom Außenministerium für die Dauer des G7-Gipfels entfernt, im Referat „Religion und Außenpolitik“ dürften künftig keine Religionsvertretermehr auf Vertragsbasis als Berater eingestellt werden. Und Menschen haben nach einer Entscheidung der Mehrheit des Bundestages keine Möglichkeit mehr, ihre Religionszugehörigkeit im Personenstandsregister freiwillig eintragen zu lassen.
Kritisch fragte Thomas Rachel: „Was ist das für eine Haltung, wenn christliche oder andere religiöse Symbole unsichtbar gemacht werden?“ Die Entfremdungsprozesse gegenüber der christlichen Botschaft hätten mittelfristig spürbare Folgen auch für das künftige Miteinander von Politik, Staat und Kirchen – u.a. bei Fragen kirchlicher Feiertage und des Lebensschutzes.
Für die Kirche, so Rachel, bleibe die Verkündigung des Evangeliums die Kernaufgabe. Aber wenn die christliche Liebes- und Hoffnungsbotschaft mehr und mehr aus der Öffentlichkeit verschwinde, werde die Gesellschaft „eben nicht automatisch auch zur besseren oder humaneren Gesellschaft.“ Deshalb rief der EAK-Bundesvorsitzende alle Christen zur „beherzten Gestaltung“ dieser Welt auf.

EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus

Der Generalsekretär der CDU Deutschlands Mario Czaja

Empfang als Ort der Begegnung und des Austausches