Moment mal
Anwalt „normaler Menschen“
Von Burkhard Budde

CDA-Bundesvorsitzender Karl-Josef Laumann
Anwalt der „ganz normalen Menschen“
Christliche Arbeitnehmerschaft tagte in Hildesheim
Für die Öffnung seiner Partei sprach sich der Generalsekretär der CDU Deutschland, der Bundestagsabgeordnete Mario Czaja, auf der Bundestagung der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA) am 29. Mai 2022 in Hildesheim aus.
Czaja, der aus gesundheitlichen Gründen per Video zugeschaltet war, bekannte sich zur Vielfalt, die es zu wertschätzen und zu ertragen gelte. Die CDU sei auf dem Weg zur Parität. „Wir brauchen eine andere Einladungs- und Willkommenskultur für Frauen“, betonte der CDU-Politiker, der gleichzeitig von einem „gemeinsamen Bild“ sprach, ohne dass Parteitagsbeschlüsse zur „Ausgrenzung“ Andersdenkender führen dürften.
Wichtig sei jedoch vor allem, dass seine Partei „entlang der Lebenswirklichkeiten“ die gesellschaftlichen Herausforderungen annehme. Als Beispiele nannte er u.a. die Themen „Mindestlohn von 12 Euro“ („Wir wollen, dass jeder von seiner eigenen Hände Arbeit leben kann.“), „Kinderarmut“, (In Deutschland seien 2,8 Millionen Menschen unter 18 Jahren betroffen.) „häusliche Pflege“ („Wir brauchen ein eigenes vernünftiges Konzept, um die Pflege in den eigenen vier Wänden besser organisieren zu können.“), „Gerechteres Steuersystem“ („Die Kernfrage ist, dass mehr Netto vom Brutto übrigbleibt.“), „Qualifizierte und menschenwürdige Zuwanderung“ („Wir benötigen Zuwanderung, um den Wohlstand zu erhalten.“), „Digitalisierung im öffentlichen Bereich“ („Wir brauchen keine zusätzlichen 6000 Stellen, die von der neuen Bundesregierung geschaffen worden sind, sondern eine andere Organisation durch Digitalisierung, um bessere Leistungen für die Bürger erbringen zu können.“).
Der Landesvorsitzende der CDU Niedersachsen, Wirtschaftsminister und Landtagsabgeordneter Bernd Althusmann, lobte den CDA- Bundesvorsitzenden und NRW-Minister Karl-Josef Laumann, der auf der Tagung zum Bundesvorsitzenden wiedergewählt wurde, sowie die CDA selbst, die die „soziale Herzkammer“ der CDU Deutschlands sei und als Ideengeber gebraucht werde.
Von den 87 Kandidaten der CDU im Blick auf die Landtagswahl am 9.Oktober 2022 seien 31 junge Frauen und 17 Personen aus der Jungen Union. Die „Chaosampel“ in Berlin brauche ein starkes Gegengewicht auch aus Niedersachsen.
Kritisch äußerte sich Althusmann, dass der Kanzler bei der Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine vier Monate lang zum Handeln hätte getrieben werden müssen. Vieles – auch die Frage der Versorgungssicherheit – würde seitens der Regierung „beschämend“ beantwortet, auch aus der Sicht der Ukrainer und der europäischen Partner. Ferner wurden von Althusmann die zu langen Planung- und Genehmigungsverfahren kritisiert, die die Energieversorgungssicherheit gefährdeten. Und eine „vernünftige Entlastung“ der Bürger durch eine „deutliche Steuersenkung“ sei notwendig, um „Wohlstand als Ziel“ und „Leistung sowie Bildung als Weg“ zu ermöglichen, wobei die CDU sich als „Anwalt der ganz normalen Menschen“ verstehe.
Zu einer Begegnung des Berichterstatters, der auch die Andacht am Sonntagmorgen hielt, mit dem „glühenden Europäer“ Elmar Brok kam es am Rande der Tagung. Elmar Brok aus Bielefeld war von 1980 bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments und ist Vizepräsident der Christlich Demokratischen Internationalen. Zurzeit ist er aktiv bei Hilfstransporten aus dem Raum Bielefeld in die Ukraine. Mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko ist er persönlich verbunden.
Burkhard Budde

Generalsekretär Marion Czaja

Landesvorsitzender Bernd Althusmann

Begegnung mit Elmar Brok