Moment mal
Frohe Botschaft
Von Burkhard Budde

Frohmachende Botschaft trotz Kälte
Moment mal
Geheimnisvolle Botschaft
Eine geheimnisvolle Botschaft höre ich wohl…
Doch ist sie nur heiße Luft, eine leere Versprechung, ein billiger Trost? Vielleicht nur geschickte Täuschung, ein naiver Selbstbetrug, eine soziale Show? Oder gar provokante Zumutung, weil die Tatsachen eine ganz andere Sprache sprechen? Ist die Botschaft wahr?
Zum Glück sagt mir mein Kopf, dass es verschiedene Wahrheiten gibt, die sich ergänzen oder in einem Konkurrenzverhältnis zueinander stehen können. Den Wahrheitsgehalt dieser „Infos“ muss ich kritisch, wenn möglich mit Hilfe unabhängiger Quellen, überprüfen – den von journalistischen Nachrichten und Berichten zum Beispiel, aber auch den von Gutachten oder Protokollen.
Eine besondere Botschaft mit einem besonderen Inhalt ist die Liebeserklärung. Sie kann zwar als Lippenbekenntnis oder als Süßholzraspeln missbraucht werden, um die Wahrheit zu verstecken. Sie kann auch irrational unvernünftig oder schwärmerisch sein. Und wer sie ständig durch den kleinteiligen Reflexionswolf dreht, zerstört ihr Anliegen. Aber auf die Spur dieser Beziehungswahrheit kommt der Angesprochene erst, wenn er sich auf das Wagnis einer liebenden Begegnung ganzheitlich einlässt.
Ähnlich einer Liebeserklärung kann es einer Person ergehen, der die Botschaft vom auferstandenen Gekreuzigten hört, sie im Kopf bedenkt und im Herzen bewegt:
Diese Botschaft hör ich wohl, aber weder theologische Klimmzüge noch historische Beweise öffnen den Raum einer neuen Wirklichkeit. Erst der Glaube – das Vertrauen in Gottes schöpferische Möglichkeiten, selbst am Ende Neuanfänge zu schaffen – ist der Schlüssel, um die Wahrheit dieser göttlichen Verkündigung über den Tod hinaus zu entdecken. Ohne das Wagnis des Glaubens kann der Gläubige keine Glaubenserfahrungen sammeln: Dass in der Angst das Pflänzchen Vertrauen wächst, Tränen abgewischt, Hände zur Versöhnung gereicht werden, dass Zuversicht auf Gottes Wirken die Gewissheit schenkt, dass der Friede nicht unvernünftig, jedoch höher als alle Vernunft ist.
Der Glaube an Jesus Christus ist keine Dekoration, keine Moral, kein Dogma, kein Aberglaube wohl aber eine Quelle neuen Lebens – ein Leben, das jeder Gläubige durch die geheimnisvolle Botschaft der Auferstehung noch vor sich hat.
Burkhard Budde
Veröffentlicht auch im Westfalen-Blatt in Ostwestfalen und Lippe am 19.4.2022
in der Kolumne „Moment mal“