Moment mal
Frohe Weihnachten
Von Burkhard Budde

Die Krippe im Rosengarten von Bad Harzburg
Moment mal
Frohe Weihnachten
Können wir uns auf Weihnachten freuen? Wenn das Herz vieler Menschen blutet, weil Wunden nicht so schnell heilen? Weil Krankheiten und Leiden, Sterben und Tod, aber auch Bosheiten und Heuchelei Furcht einflößen können? Weil sich ein Notstand, eine Ausnahme, zum Normalfall, zum Regelfall zu entwickeln droht?
Kann dann die überlieferte Botschaft eines Grenzgängers zwischen Himmel und Erde, eines Engels, wahr werden und trösten, indem sie im geöffneten Herzen bewegt und mit klugem Kopf bedacht wird?
„Der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren.“ Lukas 2,9-11
Ist ein neugeborenes Kind, der „Heiland“, die rettende Freudenbotschaft Gottes an alle Menschen, die in Furcht, in Trost- und Lieblosigkeit, leben?
Ja, Jesu Geburt ist der Beginn eines neuen Lebens – mitten im alten Leben; Jesus ist mehr als eine historische Figur, als ein moralisches Vorbild, als eine dekorative Gestalt, als ein „holder Knabe im lockigen Haar“.
Jesus ist als Heiland die Liebeserklärung Gottes an jeden einzelnen Menschen:
Der lebendige Schöpfer lässt sein geliebtes Geschöpf nicht im Stich.
Und in Jesu Menschlichkeit leuchtet seine einzigartige Göttlichkeit auf – seine schöpferische, bedingungslose und unvergängliche Liebe.
Diese reale und aufrichtige Liebeserklärung – kein verführerischer Zauberspruch – kann unter die Haut gehen, das Herz sogar öffnen und neu zum Schlagen bringen. Man muss sich nur von dieser göttlichen Liebe berühren lassen, um die eigene Geburtsstunde eines neuen Geistes und einer neuen Haltung zu erleben.
Damit zu Weihnachten und darüber hinaus die Neugeburt im Herzen als Liebe zum Nächsten und als große Freude erfahrbar wird.
Burkhard Budde
Veröffentlicht auch im Westfalen-Blatt in Ostwestfalen und Lippe am 24.12.2021 in der Kolumne „Moment mal“

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